Von US-Zöllen, Börsencrash und Raffgier

Als Trump unlängst seine Tafel mit Strafzöllen hochhielt, wurde es vielen Anlegerinnen und Anlegern schwarz vor Augen. Was viele ahnten, wurde Tatsache: Die sogenannten Strafzölle liessen die Aktienkurse ins Bodenlose fallen. Wir wurden Zeuginnen und Zeugen, wie schnell Milliardensummen zerstört werden können, noch bevor die Zölle eingeführt wurden.
Wir Menschen waren stets Jäger und Jägerinnen, Sammler und Sammlerinnen. Dass wir horten und handeln liegt uns im Blut. Nur wurden in den vergangenen Jahrhunderten die Auswirkungen fataler. Einst ging es um das Lebensnotwendige und heute um den hohen Lebensstandard, den wir gerne pflegen. Wenn wir aber unser Geld und unseren Besitz nur horten und kaum geniessen, wird das Leben zur Gier und der Mensch verfällt der Raffgier. Vor einigen Jahren wurde ich selbst Zeuge, wie ein eher bescheiden wirkender Zeitgenosse, der verstorben war, 500 000 Franken hinterliess, die er selbst geniessen oder für sinnvolle Projekte einsetzen hätte können. Der Mann war nicht für seine Spendefreudigkeit bekannt. Wir sollten unseren Besitz weder verschleudern noch raffen. Wir sollten frei sein von Gier und vielmehr das Leben so geniessen, wie es uns geschenkt ist. Dazu folgende Geschichte: Ein sehr geiziger Mann pflegte sein Gold unter einem Baum in seinem Garten zu verstecken. Jede Woche ging er einmal zu dem Baum, grub das Gold aus und betrachtete es stundenlang. Eines Tages aber fand er nur ein leeres Loch. Der Mann heulte vor Kummer so laut, dass die Nachbarinnen und Nachbarn zusammenliefen, um zu sehen, was geschehen war. Als sie erfuhren, was dem Mann passiert war, fragte einer: «Hast Du das Gold denn zu etwas gebraucht?» – «Nein», heulte der Geizhals, «ich habe es mir immer nur jede Woche einmal angesehen.» – «Dann», sagte der Nachbar, «kannst Du doch genauso gut jede Woche herkommen und das Loch anschauen, wenn Du das Geld nicht direkt gebraucht hast.» Geniessen Sie mit Dankbarkeit, was Ihnen geschenkt ist …